Die Leitfragen sind:
- Verändert sich die Fortbewegung / das Bewegungsmuster während der Entwicklung vom Welpen zum adulten Hund?
- Wie verändert sich die Fortbewegung / das Bewegungsmuster beim erwachsenen Hund?
Neben dem Hauptziel die normale Entwicklung des Gangbildes zu definieren, werden Abweichungen von der Norm als Früherkennung von Erkrankungen des Bewegungsapparates identifiziert. Das
bedeutet, dass idealerweise schon sehr früh beim Welpen ein Hinweis auf die Entstehung z.B. von Hüftdysplasie oder Ellbogendysplasie zu erkennen ist.
Die erste Kohorte von Hunden einer Rasse dient also einem neuen Verständnis der Entwicklung des Gangbildes vom Welpen über den Junghund zum erwachsenen Hund. Die Messungen beginnen bei den
Welpen vor der 16. Lebenswoche und werden zunächst engmaschig, d.h. im Abstand weniger Wochen durchgeführt. Je älter der Hund wird umso länger werden die Intervalle zwischen den
Messungen.
Die Laufbanduntersuchung von Wurfgeschwistern möglichst vieler Würfe ausgewählter Rassen über viele Monate hinweg, führt geradezu spielerisch für die Hunde zu dem Datensatz, der es erlauben
wird die Entwicklung der Fortbewegung besser zu verstehen. Wir haben das Ziel die Verschiedenartigkeit der Entwicklung, insbesondere bei Wurfgeschwistern, jedenfalls aber innerhalb einer
Rasse zu dokumentieren. Damit schaffen wir eine neue Qualität und Verbindlichkeit von Aussagen über das rassespezifische Wachstum und die rassespezifische Entwicklung der Fortbewegung des
Hundes.
Die Auswahl der Rassen erfolgte unter dem Gesichtspunkt, dass in manchen Rassen erblich bedingte Veränderungen des Bewegungsapparates, wie z.B. Hüftdysplasie und Ellbogendysplasie, häufiger
auftreten. Mit dem Wissen über die normale Entwicklung des Welpen bis hin zum adulten Hund, rückt die Chance der Früherkennung für Abweichungen von der Norm in greifbare Nähe. Die Idee ist,
Hunde mit dem CanidGait® Laufbandsystem zu untersuchen, die gesund sind oder nur geringe klinische Symptome am Bewegungsapparat aufweisen. Wir begleiten diese Hunde über drei Jahre hinweg und
vermessen das Gangbild in regelmäßigen Abständen. Ziel ist es retrospektiv die Gangbilder nach Auffälligkeiten und bestimmten, sich wiederholenden Mustern, zu untersuchen. So erhoffen wir uns
feststellen zu können, ab welchem Zeitpunkt andere Muster, z. B. der Druckverteilung der Pfoten, erkennbar sind. Ergänzend sammeln wir über den Besitzer, anhand von altersentsprechenden
Fragebögen, regelmäßig Daten zur Aktivität des Hundes im Alltag.